Anfangs Jahr rief mich Eliane Zihlmann, eine Schülerin der Hochschule Kunst & Design, Luzern, an. Für ihre Abschlussarbeit hatte sie „Stenografie als Sitzgelegenheit, Spielobjekt oder einfach nur zum Anschauen“ als Thema ausgewählt.
Der Kurzbeschrieb lautete:
„Öffentlichen Park gestalten mit Schriftzügen in Stenografie. Aufmerksamkeit auf in
Vergessenheit geratene Stenografie richten. Schriftzüge so platzieren, dass Ort mit Wortinhalt einen Sinn ergibt. 3D-Objekte sollen Schwung der Stenografie beinhalten, dynamische Gestaltung. Ausführung von Sitzgelegenheiten, Kinderspielgeräten oder Gestaltungselementen. Materialität / Form prüfen. Visuelle Unterstützung der Idee mit Fotomontage.“
Welch geniale Idee – mit Stenografiewörtern einen Park (genauer gesagt das Vögeligärtli in Luzern) zu gestalten. Also trafen wir uns zu einer Plauderstunde resp. zu einem Steno-Crash-Kurs. Die Zeit verstrich wie im Fluge. Stenowörter waren gesucht. Sie sollten zum Thema passen und möglichst auf einer Ebene geschrieben werden. Mit meinen Vorschlägen in der Tasche machte sich Eliane dann an die Arbeit, um Steno in 3 D umzusetzen.
Erst wurde die Schrift vergrössert, danach aus Schaummasse die Form ausgesägt, gefeilt und schlussendlich mit Spachtelmasse überzogen.
Eine Arbeit, welche nebst handwerklichem Können,
viel Fingerspitzengefühl und eine Menge Geduld voraussetzte.
Waren die Zeichen rund oder spitz?
Stimmte das Verhältnis der Zeichen? Kein leichtes Unterfangen, doch das Resultat durfte sich sehen lassen.
Vom 17. – 21. Mai 2016 fand dann die Ausstellung aller Arbeiten im Sentimattschulhaus, Luzern, statt.
Ich war fasziniert ob all der Ideen, welche diese jungen Leute hatten. Allen voran natürlich über die Idee, mit Stenowörtern, passend zur Umgebung, einen Park zu gestalten.
Danke, Eliane – bestimmt auch im Namen aller Steno-Begeisterten.
Alles Gute an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK in Zürich!
Eva Vonarburg
*Fotos: Eliane Zihlmann